Rechtsprechung
BFH, 20.01.1959 - I 155/57 U |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Umfang der Darlegungspflicht der Steuerpflichtigen - Geltung einer Tatsache als bekannt bei Unterlassung von Ermittlungen durch das Finanzamt
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 68, 581
- BStBl III 1959, 221
Wird zitiert von ... (12) Neu Zitiert selbst (2)
- BFH, 05.12.1958 - VI 296/57 S
Berufung des Steuerpflichtigen gegenüber dem Finanzamt auf den Grundsatz von Treu …
Auszug aus BFH, 20.01.1959 - I 155/57 U
Der Senat tritt der Entscheidung des VI. Senats VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958 (Slg. Bd. 68 S. 223) bei.Diesen Gedanken hat der VI. Senat des Bundesfinanzhofs in seiner Entscheidung VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958 (BStBl 1959 III S. 86) unter Darstellung der Rechtsprechung auch anderer Senate des Bundesfinanzhofs betont.
Der erkennende Senat tritt den Rechtsgrundsätzen der Entscheidung VI 296/57 S, a.a.O., bei.
- BFH, 10.07.1958 - IV 143/56 U
Vorliegen einer "neuen" Tatsache bei deren Bekanntsein bereits im Zeitpunkt der …
Auszug aus BFH, 20.01.1959 - I 155/57 U
Neu im Sinne des § 222 Abs. 1 Ziff. 1 AO ist eine Tatsache nur, wenn sie den für die Veranlagung zuständigen Beamten bei der Veranlagung nicht bekannt war (Urteil des Bundesfinanzhofs IV 143/56 U vom 10. Juli 1958, BStBl 1958 III S. 365, Slg. Bd. 67 S. 239).
- BFH, 11.11.1987 - I R 108/85
Pflichten des Steuerpflichtigen - Erhebliche Verletzung einer Erklärungspflicht - …
Der auch im Steuerschuldrecht geltende Grundsatz von Treu und Glauben verbietet dem FA, unter Berufung auf das nachträgliche Bekanntwerden einer Tatsache einen Änderungsbescheid nach § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 zu erlassen, wenn dem FA die Tatsache vor dem Erlaß des zu ändernden Bescheids in Folge Verletzung der ihm obliegenden Ermittlungspflicht (zunächst) unbekannt geblieben ist (vgl. BFH-Urteile vom 5. Dezember 1958 VI 296/57 S, BFHE 68, 223, BStBl III 1959, 86; vom 11. Juli 1978 VIII R 120/75, BFHE 125, 488, BStBl II 1979, 57; zu § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977: Niedersächsisches FG vom 23. August 1982 V 435/81, EFG 1983, 211; BFH-Urteil vom 13. November 1985 II R 208/82, BFHE 145, 487, BStBl II 1986, 241); diese Einschränkung der Änderungsbefugnis greift indes nur ein, wenn der Steuerpflichtige die ihn treffende Mitwirkungspflicht, insbesondere die Steuererklärungspflicht (§§ 90, 150 AO 1977) in zumutbarem Umfang erfüllt hat (vgl. BFHE 68, 223, BStBl III 1959, 86; BFH-Urteile vom 20. Januar 1959 I 155/57 U, BFHE 68, 581, BStBl III 1959, 221; vom 9. Juli 1964 IV 342/61 U, BFHE 80, 52, BStBl III 1964, 492; vom 14. Dezember 1967 IV 57/65, BFHE 91, 21, BStBl II 1968, 192). - BFH, 12.10.1983 - II R 56/81
Gesellschafterdarlehn - Erwerb - Kommanditanteil
Auf die Unterlassung von Ermittlungen seitens des FA kann sich nur berufen, wer seiner Pflicht nachgekommen ist, dem FA im Rahmen des Zumutbaren die wesentlichen Tatsachen darzulegen (vgl. das Urteil vom 20. Januar 1959 I 155/57 U, BFHE 68, 581, BStBl III 1959, 221). - BFH, 28.01.1960 - IV 226/58 S
Personeller Anwendungsbereich der Vorschriften über die Ermittlung der …
Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofs VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958 (BStBl 1959 III S. 86, Slg. Bd. 68 S. 223) und I 155/57 U vom 20. Januar 1959 (BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581) muß das Finanzamt Tatsachen, die ihm nur dadurch tatsächlich nicht bekannt waren, weil es seiner amtlichen Ermittlungspflicht nicht gehörig nachgekommen ist, als bekannt gegen sich gelten lassen (vgl. auch Urteile des Bundesfinanzhofs III 383/57 U vom 23. Mai 1958, BStBl 1958 III S. 326, Slg. Bd. 67 S. 137, und IV 143/56 U vom 10. Juli 1958, BStBl 1958 III S. 365, Slg. Bd. 67 S. 239).
- BFH, 20.07.1962 - VI 167/61 U
Rechtsstellung der Betriebsprüfer in der Organisation der …
Nach der vorstehend beschriebenen Rechtsstellung der Betriebsprüfer in der Organisation der Finanzverwaltungsbehörden kann es für die Anwendung des § 222 Abs. 1 AO grundsätzlich nicht auf die Kenntnis oder das Kennenmüssen des Betriebsprüfers ankommen; entscheidend ist vielmehr, ob die für die Entscheidung über den Steueranspruch zuständigen Beamten des Finanzamts eine Tatsache gekannt haben oder hätten kennen müssen (siehe die Urteile des Bundesfinanzhofs IV 143/56 U vom 10. Juli 1958, BStBl 1958 III S. 365, Slg. Bd. 67 S. 239; I 155/57 U vom 20. Januar 1959, BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581). - BFH, 19.11.1970 - V R 160/66 Soweit die Steuerpflichtige unzureichende Ermittlungen des FA rügt und damit die Zulässigkeit der Berichtigungsveranlagung gemäß § 222 Abs. 1 Nr. 1 AO in Frage stellt, kann ihr schon deswegen nicht gefolgt werden, weil sie selbst ihrer Erklärungspflicht nicht in pflichtgemäßem Umfange nachgekommen ist (vgl. BFH-Entscheidung I 155/57 U vom 20. Januar 1959, BFH 68, 581, BStBl III 1959, 221).
- BFH, 12.10.1983 - II R 57/81 Auf die Unterlassung von Ermittlungen seitens des FA kann sich nur berufen, wer seiner Pflicht nachgekommen ist, dem FA im Rahmen des Zumutbaren die wesentlichen Tatsachen darzulegen (vgl. BFH-Urteil vom 20.1.1959 I 155/57 U).5.
- BFH, 09.07.1964 - IV 342/61 U
Fehlende Mitwirkung des Steuerpflichtgen
Es braucht daher nicht im einzelnen erörtert zu werden, in welchem Umfange und in welcher Weise das Finanzamt seine Pflicht zur Sachaufklärung verletzt hat (Urteile des Bundesfinanzhofs VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958, BStBl 1959 III S. 86, Slg. Bd. 68 S. 223; I 155/57 U vom 20. Januar 1959, BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581, und IV 125/60 vom 8. August 1963, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung 1964 S. 59). - BFH, 29.01.1965 - VI 317/63 U
Berücksichtigung neuer Tatsachen bei einer Steuerveranlagung
Der Senat hat sich in dem Urteil VI 167/61 U vom 20. Juli 1962 (BStBl 1963 III S. 23, Slg. Bd. 76 S. 64) mit der Rechtsstellung der Betriebsprüfer in der Organisation der Finanzverwaltung befaßt und im Anschluß an die Urteile des Bundesfinanzhofs IV 143/56 U vom 10. Juli 1958 (BStBl 1958 III S. 365, Slg. Bd. 67 S. 239) und I 155/57 U vom 20. Januar 1959 (BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581) entschieden, daß es für die Anwendung des § 222 Abs. 1 AO grundsätzlich nicht auf das Kennen oder Kennenmüssen des Betriebsprüfers ankommt, sondern auf das Kennen oder Kennenmüssen der für die Entscheidung über den Steueranspruch zuständigen Beamten des Finanzamts. - BFH, 23.08.1963 - VI 150/62 U
Einordnung einer Tatsache als neu
Auch ist der Bf., wie das Finanzgericht zutreffend ausgeführt hat, seiner Pflicht zur Mitwirkung bei der Besteuerung nicht voll nachgekommen, so daß es nicht darauf ankommt, ob das Finanzamt in der Lage gewesen wäre, den Sachverhalt schneller aufzuklären, als es tatsächlich geschehen ist (siehe Urteile des Bundesfinanzhofs VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958, BStBl 1959 III S. 86, Slg. Bd. 68 S. 223, I 155/57 U vom 20. Januar 1959, BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581). - BFH, 20.09.1962 - IV 188/60 U
Berichtigung der Festsetzung des einheitlichen Gewerbesteuermessbetrages …
Hierauf kann sich aber nur ein Steuerpflichtiger berufen, der seiner Mitwirkungspflicht selbst voll nachgekommen ist (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs IV 143/56 U vom 10. Juli 1958, BStBl 1958 III S. 365, Slg. Bd. 67 S. 239; VI 296/57 S vom 5. Dezember 1958, BStBl 1959 III S. 86, Slg. Bd. 68 S. 223, und I 155/57 U vom 20. Januar 1959, BStBl 1959 III S. 221, Slg. Bd. 68 S. 581). - BFH, 15.09.1961 - VI 261/60 U
Voraussetzungen der Abzugsfähigkeit von Aufwendungen auf Grund der lex Preusker
- BFH, 08.07.1982 - V R 18/78